Die Imkerei

Veröffentlicht am 3. Juli 2021 um 06:32

Der Jahresablauf eines Imkers orientiert sich nicht nach dem Kalender, sondern nach der Biene, dem Wetter und den Blühzeiten. Eine grobe Einteilung wäre zum Beispiel, dass im April mit der Erweiterung begonnen wird. Bei der Erweiterung werden den Bienen vom Imker neue Waben in ihrer Behausung zur Verfügung gestellt. Alte Waben werden entfernt, um die Gesundheit der Insekten zu gewährleisten. Im Mai sollte die erste Schwarmkontrolle erfolgen. Diese wird etwa alle acht Tage wiederholt. Hierbei schaut der Imker, ob die Brutwaben bestiftet sind und in welchem Alter sich die Bienenkönigin befindet. Zudem kann auch im Mai die Erweiterung stattfinden.

Im Juni kann es nun zur Ablegerbildung kommen. Hierbei können Weiselzellen genutzt werden, um diese mit Arbeiterinnen in eine frische Behausung zu füllen. Dabei darf der andere Bienenkorb und die dortige Königin nicht zu stark beschädigt werden. Wenn die Jungbienen schlüpfen wird eine Varroa-Behandlung (Behandlung gegen Milben) durchgeführt. Im Juni kann die erste Honigernte eingefahren werden. Eine zweite Ernte findet bereits im Juli statt. Der August und der September sind mit der Fütterung und Varroa-Behandlung der Bienen geprägt. Ab Oktober werden die Honigbienen eingewintert. Den Winter über werden die Bienenstöcke von außen kontrolliert. In dieser Zeit betreiben Bienenzüchter Heimarbeit.

Es gibt verschiedene Formen der Imkerei. Die Waldimkerei und die Korbimkerei wurden schon angesprochen. Darüber hinaus gibt es aber auch die Stadtimkerei. Sie bildet eine Sonderform, da sie statt auf dem Land oder im Wald, in der Stadt stattfindet. Stadtimkereien werden in Deutschland hauptsächlich in Hamburg, Berlin und München betrieben. Das Ruhrgebiet bietet auch Fläche für diese Form der Bienenzucht. Aber auch im Ausland gibt es Stadtimkereien. Bei dieser Form nutzen die Bienen die Pflanzen in Parks, Beeten der Städte, aber auch in den Gärten der Stadtbewohner.

Die industrielle Imkerei

Eine weitere Form der Bienenzucht ist die industrielle Imkerei. Die Bienen werden zu Ackerfläche, Obstwiesen und durch rückgängige Vegetation gefahren, um die Landschaft zu bestäuben. Für eine Vielzahl der Imker ist dies aber ein unerwünschter Vorgang.

Bei der Haltung von Bienen können vielerlei Produkte gewonnen werden. Zu den Hauptprodukten gehört aber der Honig. Dieser kann entweder pur verwendet oder weiterverarbeitet werden. Ein weiteres Imkereiprodukt ist Bienenwachs. Das Erzeugnis wird aus den Waben gewonnen und kann zu Kerzen, Kosmetika oder Pflegeprodukten verarbeitet werden. Ein gutes Nahrungsergänzungsmittel sind die Blütenpollen. Sie sind voller hochwertigem Eiweiß, Enzyme, Aminosäuren und Vitamin B. Für eine nachgesagte verjüngende Wirkung kann Gelee Royal verzehrt werden. Dieser Saft wird von den Bienenarbeiterinnen hergestellt und der Königin verabreicht.

Die Bedeutung der Imkerei für Mensch und Natur

Die industrielle Bienenhaltung zeigt gut, dass Mensch und Natur auf die Bienenzucht angewiesen sind. Denn die Vegetation ist mager geworden. Die natürlichen Lebensräume der Biene gehen zurück und dadurch kommt es auch zum Rückgang der Honigbiene. Dies hat wiederum zur Folge, dass Blüten, Sträucher, Obstbäume und Gemüseknospen nicht bestäubt werden. Ohne Bestäubung durch die Biene gibt es nicht den benötigten Ertrag der geernteten Nahrungsmittel – und ohne die Biene käme es zu einem Mangel an Nahrung und Pflanzenvielfalt.


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